![\"Noch](\"http:\/\/grachtenundgiebel.de\/wp-content\/uploads\/2015\/06\/DSC_8972.jpg\")
<\/a>Noch l\u00e4uft die Produktion nur im Testbetrieb.<\/p><\/div>\n
Im November 2014 hatte K\u00f6nigin M\u00e1xima der Niederlande die neue Beemster-K\u00e4serei mit dem programmatischen alten wie neuen Titel \u201eDie Zeit – De Tijd\u201c er\u00f6ffnet \u2013 bedeckt von einem Hut, der mit Verlaub ein wenig an ein K\u00e4serad gemahnte, aber sonst mit der ihr eigenen Eleganz und mit sichtbarer Begeisterung f\u00fcr die K\u00e4serei, die schon seit 2001 den Titel \u201eK\u00f6niglicher Hoflieferant\u201c tr\u00e4gt. Beim gen\u00fcsslichen L\u00e4cheln der K\u00f6nigin konnte man sich gut vorstellen, dass M\u00e1xima, Willem-Alexander und die drei T\u00f6chtern morgens gerne mal ein \u201ebroodje Beemster kaas\u201c fr\u00fchst\u00fccken….<\/p>\n
<\/a>Seit 2001 schm\u00fcckt sich Beemster mit dem Titel “K\u00f6niglicher Hoflieferant”. Kees Paradies ist stolz darauf…<\/p><\/div>\n
Aber ich schweife ab… Die neue K\u00e4serei wurde im Auftrag der K\u00e4serei-Genossenschaft Beemster-Cono Kaasmakers und ihrer 475 Milchlieferanten errichtet \u2013 mitten im Weltkulturerbe Beemster-Polder in der Provinz Noordholland. Die Gegend steht seit 1999 auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Vor 400 Jahren hatten die Niederl\u00e4nder die Region mithilfe von Windm\u00fchlen trockengelegt und nach streng mathematischen Ma\u00dfst\u00e4ben die Landschaft geplant, die noch heute mit ihren schnurgeraden Stra\u00dfen und Kan\u00e4len als solche erkennbar ist. Schon das alte Geb\u00e4ude der 1901 gegr\u00fcndeten K\u00e4serei stand auf dem jetzigen Grundst\u00fcck im Beemster-Polder, aber es bot langfristig nicht gen\u00fcgend Raum und moderne Technik f\u00fcr heutige Anspr\u00fcche.<\/p>\n
<\/a>…ebenso wie der “Beemster Botschafter” stolz auf die Lage der K\u00e4serei mitten Im Weltkulturerbe ist.<\/p><\/div>\n
Es liegt auf der Hand, dass aufgrund der besonderen Lage im Weltkulturerbe das Architektenteam um Bastiaan Jongerius seinen Entwurf sowohl von der UNESCO als auch vom niederl\u00e4ndischen Amt f\u00fcr kulturelles Erbe pr\u00fcfen und freigeben lassen musste \u2013 wie die Beteiligten berichten, ein m\u00fchsames Unterfangen, das aber schlie\u00dflich ein gutes Ende fand und sogar mit verschiedenen Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. Entstanden ist ein relativ transparenter, gl\u00e4serner, aber mit seinen sieben Metern Au\u00dfenh\u00f6he durchaus aus der flachen, \u00fcber vier Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Polderlandschaft herausragende Bau von 56 Metern Breite und 221 Metern L\u00e4nge.<\/p>\n
<\/a>Transparent ist der Neubau, der schon vielfach ausgzeichnet wurde.<\/p><\/div>\n
In der neuen K\u00e4serei werden modernste Prozesse mit traditioneller, handwerklicher Erzeugung kombiniert: Der K\u00e4sebruch etwa wird wie bisher in offenen Wannen von Hand ger\u00fchrt. In dem Besuchergang, der den Blick auf die Produktion freigibt, h\u00e4ngen gro\u00dfformatige Abz\u00fcge historischer Fotos, welche die Tradition der K\u00e4seherstellung illustrieren. Sobald die alte K\u00e4se-Produktionsst\u00e4tte im Jahr 2016 stillgelegt ist, wird diese Polder-Parzelle wieder in ihren Ur-Zustand mit regelm\u00e4\u00dfigen Wassergr\u00e4ben, Wegen und Grasfl\u00e4chen zur\u00fcckversetzt. Die Technik der alten K\u00e4serei wird an anderer Stelle in der Welt nutzbar gemacht und die Restbest\u00e4nde recycelt.<\/p>\n
<\/a>Handarbeit ist auch in dem neuen Betrieb gefragt.<\/p><\/div>\n
Ziel der derzeit nach Unternehmensangaben CO2-neutral betriebenen K\u00e4serei ist bis 2020 ein komplett klimaneutraler Betrieb. Nachhaltigkeit sei demnach der Leitgedanke bei Planung und Bau des Geb\u00e4udes gewesen. So habe man Wert auf die Verwendung wartungsarmer, haltbarer, nachhaltiger Baustoffe, eine besonders gute Isolierung, konsequente Energier\u00fcckgewinnung, Wasseraufbereitung und -wiederverwertung sowie die genutzte und weiter geplante Erzeugung eigener erneuerbarer Energien in Form von Solarzellen, Windr\u00e4dern sowie Biogasanlagen auf den eigenen H\u00f6fen gelegt.<\/p>\n
<\/a>Lekker! Der K\u00e4se mundet nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den G\u00e4sten im K\u00e4seladen.<\/p><\/div>\n
Ich habe noch gar nicht \u00fcber den K\u00e4se geschrieben. Nun, Beemster positioniert sich zu Recht als eine hochwertige, doch eher hochpreisige K\u00e4semarke, die noch \u201enach alter Tradition mit echtem Handwerk und Zeit zum nat\u00fcrlichen Reifen\u201c hergestellt wird. Um die Hochwertigkeit zu unterstreichen, gibt es den Beemster-K\u00e4se in Deutschland nur an der K\u00e4se-Bedientheke, z.B. bei Rewe, wo die Kunden beraten werden. So erfahren sie, dass sie f\u00fcr einen Aperitif vielleicht eher den vollmundigen \u201eBeemster Royaal\u201c w\u00e4hlen sollten, f\u00fcr den t\u00e4glichen Genuss den \u201eMild Pikant\u201c und f\u00fcr den besonderen Anlass den neuen \u201eBeemster Oranje\u201c der erste Premium-L\u00f6cherk\u00e4se aus Noord-Holland, mit nussigem Geschmack – \u201eecht lekker\u201c!<\/p>\n
<\/a>Grachtenundgiebel-Blogger Ralf Johnen versucht sich als Herr Antje…<\/p><\/div>\n
Man schmeckt, dass dem K\u00e4se Zeit zum Reifen gelassen \u2013 und dass hochwertige Milch verwendet wird. Die Milch n\u00e4mlich kommt von Tieren, die w\u00e4hrend der Saison auf den Weiden Nord-Hollands grasen \u2013 also im Freien, was offenbar heutzutage nicht so selbstverst\u00e4ndlich ist, wie man meinen sollte. 2002 f\u00fchrte man als erste Molkerei in Europa Pr\u00e4mien an die Bauern f\u00fcr den Weidegang ein. Die rund 475 genossenschaftlichen Bauern k\u00fcmmern sich, so das Unternehmen, mit Sorgfalt und R\u00fccksicht um ihre Tiere, nach dem Nachhaltigkeitssystem \u201eCaring Dairy\u201c. Dieses wurde an der niederl\u00e4ndischen Universit\u00e4t Wageningen auf Betreiben der Eismarke “Ben & Jerry’s” entwickelt. Es ist seit 2008 auf den Beemster-H\u00f6fen implementiert und beinhaltet beispielsweise regelm\u00e4\u00dfige Tierarzt-Visiten und Beratung der Bauern. Beemster liefert \u00fcbrigens auch nachhaltige Milch f\u00fcr das Eis \u201eBen & Jerry’s\u201c.<\/p>\n