![\"Bild:](\"http:\/\/grachtenundgiebel.de\/wp-content\/uploads\/2016\/05\/20160520_162544.jpg\")
<\/a>Allein mit Vincent Van Gogh im Kr\u00f6ller M\u00fcller Museum<\/p><\/div>\n
Kostenlose Fahrr\u00e4der \u00fcberall im Park<\/h4>\n
Als wir uns\u00a0 von Vincent verabschiedet haben, schnappen wir uns zwei der kostenlosen Fahrr\u00e4der<\/strong>, die vor dem Museum stehen. Insgesamt 1800 der wei\u00dfen Drahtesel stehen an den Eing\u00e4ngen des 55 Quadratkilometer gro\u00dfen Nationalparks und an verschiedenen Orten im Park selbst bereit. Wir starten unsere kleine Safari. Gut 40 Kilometer autofreier Radwege f\u00fchren durch den Park. Erst durch einen Mischwald, der bald einer Heidelandschaft weicht. Der Boden wird nun von Pfeifengras bedeckt, nur gelegentlich baut sich am Horizont eine knorrige Kiefer auf, die hier ausreichend Platz genie\u00dft, um ihre Zweige in sicherem Abstand zum Stamm auf dem Boden abzulegen. Langsam erinnert die Szenerie tats\u00e4chlich ein wenig an \u2013 Afrika.<\/p>\n Autor Ralf Johnen g\u00f6nnt sich ein P\u00e4uschen in idyllischer Umgebung.<\/p><\/div>\n Pl\u00f6tzlich sehen wir immer mehr kleine Gew\u00e4sser, die das Land in schneller Abfolge durchziehen. Ein sicherer Indikator sind die wei\u00dfen Farbtupfer des Schmalbl\u00e4ttrigen Wollgrases, die an den Ufern das Grau des heutigen Tages durchbrechen. Auf dem Stamm einer abgestorbenen Kiefer legen wir eine Pause ein und treffen den F\u00f6rster Henk Ruseler. Der Baum erweckt den Eindruck, als w\u00e4re er von einer Windhose oder anderen Kr\u00e4ften hier abgelegt worden, denn er befindet sich inmitten einer Sandfl\u00e4che, die so gro\u00df ist wie ein paar Dutzend Fu\u00dfballfelder. Der Jeep von Parkranger Henk k\u00f6nnte, je nach Blickwinkel, auch in der W\u00fcste stehen.<\/p>\n Parkranger Henk Ruseler lebt im Nationalpark De Hoge Veluwe und nahm uns mit auf Safari<\/p><\/div>\n Henk ist einer von nur zwei Menschen, die innerhalb der Grenzen des Nationalparks wohnen. \u00bbSo viele unterschiedliche Landschaften auf so engem Raum\u00ab, sagt er, \u00bbdas ist schon etwas Besonderes\u00ab. Bis zu 20 Meter hoch sind die Wanderd\u00fcnen in der Hoge Veluwe. Hier, im Dreieck zwischen Apeldoorn, Amersfoort und Arnhem leben korsische Wildschafe, Hirsche, Wildschweine und jede Menge Raubv\u00f6gel. Fast alle k\u00f6nnen an Wildst\u00e4nden mit Hilfe von Ferngl\u00e4sern beobachtet werden, am besten am fr\u00fchen Abend.<\/p>\n Hotels oder Herbergen gibt es im Park nicht, wohl aber k\u00f6nnten wir zelten. Wir haben uns aber f\u00fcr einen Freitagabend in Arnheim<\/strong> entschieden, eine Stadt, die wir nicht sonderlich gut kennen, obwohl wir bei fast allen Bahnfahrten in die Niederlande mit dem ICE hindurchgefahren sind. Hunderte Male. Arnheim ist Heimat einer Kunsthochschule f\u00fcr Mode und Design, was sich im Stadtbild unter anderem in Form des Modeviertels Klarendal<\/strong> mit zahlreichen Boutiquen und ma\u00dfvoll hippen Bewohnern niederschl\u00e4gt.<\/p>\n 1800 gratis zu nutzende Fahrr\u00e4der stehen im gesamten Nationalpark bereit.<\/p><\/div>\n Am n\u00e4chsten Tag fahren wir zur\u00fcck in den Nationalpark. Heute steht wieder Kultur auf dem Programm, das Jagdhaus der Familie Kr\u00f6ller-M\u00fcller<\/strong>. Das gesamte Areal des heutigen Nationalparks wurde im fr\u00fchen 20. Jahrhundert vom Unternehmerpaar Anton Kr\u00f6ller und Helene Kr\u00f6ller-M\u00fcller aufgekauft und sp\u00e4ter gestiftet. Helene war die Tochter eines deutschen Stahlproduzenten, die sich fast schon fanatisch f\u00fcr zeitgen\u00f6ssische Kunst interessierte. Anton entstammte einer Reedereifamilie aus Rotterdam<\/strong>. Gemeinsam waren beide vor\u00fcbergehend reicher als das niederl\u00e4ndische K\u00f6nigshaus<\/strong>.<\/p>\n Ihre Geschichte bietet Stoff f\u00fcr Romane, doch um es kurz machen, ist der Nationalpark Hoge Veluwe wie er heute existiert, ihr gemeinsamer Verdienst. Die Hochkultur der Moderne hat hier auf fast nat\u00fcrliche Weise Einzug erhalten. So haben die Kr\u00f6ller-M\u00fcllers f\u00fcr den Bau des Jagdhauses St. Hubertus<\/strong> den niederl\u00e4ndischen Stararchitekten Hendrik Petrus Berlage<\/strong> engagiert. Zudem hat Helene eine der weltweit bedeutendsten Kunstsammlungen der Epoche zusammengekauft \u2013 sie war die erste, die Van Gogh-Gem\u00e4lde\u00a0<\/strong>sammelt. Jene, die heute in dem nach dem Ehepaar benannten Museum h\u00e4ngen. Die Worte von Parkranger Henk haben wir nicht vergessen: \u00bbEs ist ein Witz, dass Tausende Menschen sich stundenlang vor dem Van-Gogh-Museum<\/strong> in Amsterdam<\/strong> anstellen. Da h\u00e4ngen nur die Leftovers.\u00ab Alles andere habe Helene Kr\u00f6ller-M\u00fcller gekauft.<\/p>\n Unterhaltsam und lehrreich ist eine F\u00fchrung durch das Jagdhaus.<\/p><\/div>\n Wieder schnappen wir uns eines der 1800 kostenlosen Fahrr\u00e4der, um zun\u00e4chst an einer F\u00fchrung durch das Berlage-Jagdhaus teilzunehmen. Als wir uns dem Bau n\u00e4heren, schwant uns: das hier d\u00fcrfte zu den spektakul\u00e4rsten Bauten geh\u00f6ren, die wir je gesehen haben. Ein Backsteinhaus an einem See mit zwei symmetrischen Fl\u00fcgeln, die von einem trutzigen Turm \u00fcberragt werden. Wes Anderson<\/strong> k\u00f6nnte sich f\u00fcr seinen n\u00e4chsten Film kein geeigneteres Setting ausmalen.<\/p>\n Abgefahren symmetrisch: das Jagdhaus in der Hoge Veluwe<\/p><\/div>\n Die Inneneinrichtung zeugt von Pioniergeist, erlesenem Geschmack \u2013 und einem ungeheurem Verm\u00f6gen. \u00c4hnlich und doch anders als der gro\u00dfe Frank Lloyd Wright<\/strong>, hat sich Berlage den Prinzipien der organischen Architektur verschrieben, fast all seine Materialien aus der Umgebung bezogen, rohe Stahltr\u00e4ger integriert und bis zum letzten M\u00f6belst\u00fcck alles selbst entworfen. Ja, er horcht den Prinzipien der Neuen Sachlichkeit, aber das Haus ist auch auf abgefahrene Weise versponnen.<\/p>\n El Bloggerino radelt f\u00fcr sein Leben gerne – vor allem durch Holland!<\/p><\/div>\n Der Nationalpark<\/strong> ist vom Ruhrgebiet<\/strong> mit dem Auto bequem in anderthalb Stunden erreichbar. Wer in Arnheim ein Rad mietet, kann auch den ICE<\/strong> von K\u00f6ln, D\u00fcsseldorf, Duisburg oder Oberhausen nehmen (Fahrtzeit zwischen 45 und 100 Minuten).<\/p>\n Zum Radfahren<\/strong> in der Hoge Veluwe<\/strong> ist der Nationalpark t\u00e4glich ge\u00f6ffnet, am l\u00e4ngsten in den Monaten Juni und Juli (8 bis 22 Uhr). Der Eintritt kostet 9,15 Euro (4,60 Euro erm\u00e4\u00dfigt), f\u00fcr ein Auto kommen 6,50 Euro hinzu. Die 1800 wei\u00dfen Fahrr\u00e4der d\u00fcrfen umsonst benutzt werden.<\/p>\n Wer beim Radfahren in der Hoge Veluwe das Kr\u00f6ller-M\u00fcller-Museum<\/strong> besuchen m\u00f6chte, kann dies tgl. au\u00dfer montags von 10 bis 17 Uhr. Dies geht nur in Kombination mit einer Tageskarte f\u00fcr den Park, was 18,30\/9,20 Euro kostet.<\/p>\n F\u00fchrungen<\/strong> durch das Jagdhaus St. Hubertus<\/strong> werden regelm\u00e4\u00dfig angeboten (45 Minuten, 4 Euro).<\/p>\n<\/a><\/a>Hoge Veluwe bietet diverse Landschaften auf engem Raum<\/h4>\n
<\/a>Spektakul\u00e4res Jagdhaus der Familie Kr\u00f6ller-M\u00fcller<\/h4>\n
<\/a><\/a><\/a>Radfahren in der Hoge Veluwe:<\/h3>\n