UNESCO-Welterbe Rietveld-Schr\u00f6der-Haus in Utrecht. Innenaufnahmen sind leider nicht gestattet. Bild: Frida<\/p><\/div>\n

Das Rietveld-Schr\u00f6der-Haus ist Weltkulturerbe<\/h5>\n

Wenn UNESCO-Welterbe auf dem Etikett steht, erwartet man etwas Monumentales, oder? So ging es mir jedenfalls, und deshalb war ich etwas entt\u00e4uscht, als ich das Rietveld-Schr\u00f6der-Haus<\/strong> zum ersten Mal sah. Herangeklatscht an ein anderes, traditionell-niederl\u00e4ndisches Backsteingeb\u00e4ude, etwas mickrig wirkend, auch noch brutal flankiert von der Autobahn. Doch dass dieses Konstrukt etwas ganz Besonderes ist, das erkannte nat\u00fcrlich auch ich auf den ersten Blick. Die strengen Linien. Das Kastenf\u00f6rmige. Die Farben Rot, Blau und Gelb an der \u201eFassade\u201c, die durch gro\u00dfe Fenster gepr\u00e4gt ist. Und zu der Autobahn muss man wissen, dass Truus und Gerrit urspr\u00fcnglich freien Blick auf die weite Landschaft genossen \u2013 die Stra\u00dfe wurde erst viel sp\u00e4ter gebaut.<\/p>\n

Ausget\u00fcftelt bis in die letzte Ecke<\/h5>\n

Um die Genialit\u00e4t des Architekten<\/strong> zu begreifen, sollte man eine Audiotour durch das Rietveld-Schr\u00f6der-Haus<\/strong> machen. Jede Ecke des Geb\u00e4udes atmet De Stijl<\/strong> und einen seiner ber\u00fchmtesten Vertreter. Durchdacht ist das Haus bis in die letzte Ecke: mittels Schiebet\u00fcren lassen sich beispielsweise die einzelnen R\u00e4umlichkeiten im Obergeschoss in ein gro\u00dfz\u00fcgiges Loft verwandeln; Klapptische an den W\u00e4nden wirken wie Prototypen modernen M\u00f6beldesigns f\u00fcr raumsparende L\u00f6sungen \u2013 Ikea erscheint hier wie eine Raubkopie.<\/p>\n

Diverse Rietveld-H\u00e4user in Utrecht<\/h5>\n

Das Rietveld-Schr\u00f6der-Haus<\/strong> ist H\u00f6hepunkt einer De Stijl-Radtour<\/strong>, die Utrecht<\/strong> eigens f\u00fcr das Themenjahr 2017 \u201eVon Mondrian bis Dutch Design\u201c <\/strong>aufgelegt hat. Es ist wahrlich nicht so wie bei mancher Thementour, dass die Initiatoren verzweifelt irgendwelche Punkte zusammengesucht h\u00e4tten, die irgendwie an Rietveld<\/strong> erinnern. Vielmehr finden sich auf der 9 Kilometer langen Route noch viele bedeutende Spuren des gro\u00dfen Designers und Architekten in Utrecht.<\/p>\n

An der ehemaligen Werkstatt ist ein Foto von Riteveld (Mitte, sitzend) & Mitarbeitern angebracht.<\/p><\/div>\n

An seiner \u00a0ehemaligen Werkstatt etwa ist ein gro\u00dfformatiges Foto des K\u00fcnstlers im Kreise von Mitarbeitern zu sehen, dar\u00fcber hinaus bestehen noch diverse H\u00e4user, die unverkennbar Rietvelds Handschrift tragen.<\/p>\n

Typisch Rietveld: einer seiner Entw\u00fcrfe in Utrecht wird von einem Arhcitekten bewohnt. Bild: Frida van Dongen<\/p><\/div>\n

Themenjahr 2017: “Von Mondrian bis Dutch Design”<\/h5>\n

Selbstverst\u00e4ndlich sollte man im Themenjahr \u201eVon Mondrian bis Dutch Design\u201c das Centraal Museum<\/strong> in Utrecht<\/strong> besuchen. Das Ausstellungshaus beherbergt ohnehin eine umfangreiche Rietveld-Sammlung \u2013 darunter sein ber\u00fchmter Stuhl. Bis zum 11. Juni ist dort aber noch dazu die Ausstellung \u201eRietvelds Meisterwerk\u201c<\/strong> zu sehen, welche sein Oeuvre in das Gesamtwerk der De Stijl-Gruppe einordnet. Spa\u00df macht die Ausstellung obendrein: unter anderem kann man in einem naturgetreuen Model des Rietveld-Stuhles<\/strong> Platz nehmen und selbst beurteilen, ob man das M\u00f6belst\u00fcck nun bequem oder eher etwas f\u00fcrs Museum findet.<\/p>\n

Geburtshaus Mondrians ist nun modernes Museum<\/h5>\n

Wer noch immer nicht genug hat von De Stijl<\/strong>, sollte ins gut 20 Kilometer entfernte, sehenswerte St\u00e4dtchen Amersfoort<\/strong> radeln \u2013 dem Geburtsort<\/strong> von Piet Mondriaan<\/strong>, dem wohl ber\u00fchmtesten Mitglied der K\u00fcnstlergruppe. Hier wurde im M\u00e4rz 2017 Mondrians Geburtshaus<\/strong> als modernes Museum<\/strong> wiederer\u00f6ffnet.<\/p>\n

Das “Pariser Atelier” Mondrians wurde in Amersfoort originalgetreu nachgebaut.<\/p><\/div>\n

Neben einem originalgetreuen Nachbau seines \u201ePariser Ateliers\u201c<\/strong> sind hier Spielereien wie eine Videoproduktion<\/strong> zu sehen, die Mondrian<\/strong> bei Kochen zeigt. Ein Journalisten-Kollege fand das geschmacklos, ich fand es witzig. Vielleicht bin ich ein wenig zu verspielt. Mit hat auch eine Musik-Video-Komposition<\/strong> des Museums gefallen, die mit den verschiedenen Epochen Mondrians und den passenden Musikstr\u00f6mungen spielt. Dar\u00fcber hinaus kann man aber auch ganz klassische Ausstellungsst\u00fccke zu Piet Mondrian<\/strong> und seinem Leben betrachten.<\/p>\n

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