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Guggenheim zu Gast im COBRA Museum

COBRA. Das klingt giftig. Und mit einer gewissen Giftigkeit gegenüber gesellschaftlichen und akademischen Normen waren auch jene Kreative ausgestattet, die am 8. November 1948 in Paris zusammenkamen, um eine der revolutionärsten Künstlergruppen der Nachkriegszeit zu gründen. Cobra aber verweist zugleich auf die Städte Copenhagen, Brüssel und Amsterdam, aus denen die Gründungsmitglieder stammten, unter ihnen Asger Jorn und Constant, Christian Dotremont, Joseph Noiret, Karel Appel, Carl-Henning Pedersen und Corneille.

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Heute gehört das Cobra Museum of Modern Art in Amstelveen bei Amsterdam zu den bekanntesten niederländischen Kunstmuseen und wird für seine Ausstellungen von Gegenwartskunst geschätzt. Bis zum 31. August sind dort Kunstwerke der Solomon R. Guggenheim Sammlung aus New York zu sehen.

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Unter dem Titel „From the Guggenheim Collection to the Cobra Museum. International Abstraction 1949-1960“ zeigt das Cobra Museum 51 Werke von 44 Künstlern aus der Sammlung abstrakter Kunst des 20. Jahrhunderts aus dem Guggenheim Museum. Dazu gehören eine Vielzahl Werke, die in den 1950er Jahren vom legendären Museumsdirektor James Johnson Sweeney angekauft und während der  Eröffnungsausstellung 1959 im inzwischen ikonischen  Bau von Frank Lloyd Wright in New York gezeigt wurden.

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Es ist das erste Mal, dass eine derart große Sammlung aus dem Guggenheim-Museum in den Niederlanden zu sehen ist. Ausgestellt sind Werke von Berühmtheiten wie Jackson Pollock, Mark Rothko, Willem de Kooning und Louise Bourgeoie sowie Werke weniger bekannter Künstler wie Willem Baziotes, José Geurrero und Conrad Marca-Relli. Gemälde von abstrakten Malern aus Europa, darunter die Cobra-Künstler Karel Appel, Asger Jorn und Pierre Alechinsky sind zum ersten Mal seit den 50er Jahren wieder in Europa zu sehen. Die gesamte Kollektion spiegelt die Vision des damaligen Guggenheim-Direktors Sweeney wieder, internationalen, abstrakten Künstlern angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Sweeney nannte sie „Tastebreakers“, was darauf hinweist, dass die Künstler bisherige Grenzen in der Kunst sprengten.

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Das Cobra Museum ist im Rahmen der neuen Ausstellung sieben Tage pro Woche ab 10 Uhr geöffnet. An drei Abenden pro Woche können Besucher in exklusivem Rahmen mit maximal 40 anderen Besuchern im Restaurant Le Petit Cobra dinieren und die Ausstellung besuchen. Die 4- und 5-Gänge-Menüs kocht der französische Sternekoch Didier Besnard. Es werden außerdem zahlreiche Lesungen organisiert, die die Guggenheim-Kollektion in eine breitere Perspektive bringen sollen. Dazu zählen Lesungen über die „kulturelle Marke Guggenheim“, das Phänomen „Tastebreakers“ und die Beziehung der Cobra-Kunstvereinigung zu Amerika.

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Weitere Informationen: www.cobra-museum.nl

Frida van Dongen im Juni 2014

Bildhinweise: Cobra-Museum Amstelveen (3); Guggenheim im Cobra Museum, Willem de Kooning Composition 1955 (1); Frida van Dongen (1)

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